In der Pfarrei Erkertshofen konnte am vergangenen Sonntag während des Gottesdienstes zum Patroziniumsfest der Pfarrkirche St. Ägidius, Egid Schweiger für sein 70-jähriges Wirken als Mesner geehrte werden. Ortspfarrer Johannes Trollmann und die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Angelika Medl sowie Kirchenpfleger Hans Biber dankten Egid Schweiger, der seit sieben Jahrzehnten die Geschicke und das Geschehen in der Pfarrei maßgeblich mitgestaltet.

„Ein Leben für seine Pfarrkirche“

Es war im September 1945, als nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, der erst 10-jährige Egid Schweiger das Mesneramt in seiner Heimatkirche, die dem Hl. Ägidius, seinem Namenspatron geweiht ist, übernehmen musste. Als ältester Sohn übernahm er dieses sehr zeitaufwendige und nicht immer einfache Amt, das bereits sein Großvater und sein Vater übernommen und ausgeführt hatten. Vom damaligen Pfarrer Josef Dörr stand 1945 in der Tagespresse:

„Der kleinste und jüngste Mesner unserer Diözese“. In Erkertshofen ist seit dem Tode seines Vaters, Egid Schweiger, dessen Sohn mit 10 Jahren als Mesner tätig - zur Zufriedenheit des Pfarrer Josef Dörr. Mit einem gewissen Stolz waltet der Kleine dieses Amtes. Jeden Abend vor dem Gebetläuten kann man ihn zur Kirche schreiten sehen, mit dem Kirchenschlüssel in der Hand, um dort alles für den Gottesdienst vorzubereiten. Er verrichtet alles so ruhig und besonnen, so dass er sich mit manch älteren Kollegen jederzeit messen kann....

Die Pfarrei Erkertshofen gratulierte am vergangenen Sonntag während eines Festgottesdienstes zum Patroziniumsfest des Hl. Ägidius ihrem langjährigen Mesner Egid Schweiger zum 70-jährigen Mesner-Jubiläum und gleichzeitig zu seinem 80. Geburtstag. Es gratulierten dem Jubilar die Ministranten der Pfarrei, Pfarrer Johannes Trollmann, Kirchenpfleger Hans Biber und die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Angelika Medl.

Da die Pfarrei Erkertshofen damals noch einen eigenen Pfarrer hatte, wurde jeden Tag die Hl. Messe gefeiert und der jugendliche Mesner musste, egal ob Schulzeit oder Ausbildung, im Vorfeld die Vorbereitungen zum Gottesdienst erledigen. Vor allem in den ersten Jahren seiner Mesnertätigkeit (Nachkriegsjahre) war der Aufwand sehr umfangreich, da er des öfteren bis zu drei Priester, die gemeinsam in der Pfarrkirche die Hl. Messe feierten, anziehen und alles vorbereiten musste. Jedoch nicht nur die einzelnen Gottesdienste standen auf dem Plan, so musste Egid Schweiger täglich die Kirchenuhr aufziehen, Gebet- und Angelus läuten. Ein weiterer Brauch in der damaligen Zeit war ebenfalls das Gewitterläuten. Bei einem nahenden Gewitter wurden die Dorfbewohner mit dem Läuten der Kirchenglocken vorgewarnt.